„Der Sinn des Reisens ist es, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.“ (Theodor Heuss, erster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, 1884 – 1963)
Um zu lernen, wie man richtig und sicher ans Ziel kommt und ideenreich mit Schülern unterwegs ist, versammelte sich das Studienseminar des Jack-Steinberger-Gymnasiums Bad Kissingen am 29. März 2016 im Schullandheim Bauersberg, um sich dort aktiv in einem viertägigen Kurs die Grundlagen über außerschulische Lernorte, Wanderungen und Schulfahrten anzueignen.
Es war ein grauer Morgen, als sich am besagten Märztage 18 charmante Referendare aus Bad Kissingen ihren Weg durch die eisigen Frühlingstürme gen Norden bahnten. Am Fuße des noch schneebedeckten Kreuzberges bezogen sie ihr Basislager – das Schullandheim Bauersberg.
Unwissend der noch folgenden Abenteuer stärkten sie sich hoch motiviert an der ersten landestypischen Mittagskost. Viele schmackhafte und gemeinsam eingenommene Gerichte sollten den kulinarischen Rahmen der nächsten Tage bilden.
Gemeinschaft und Zusammenhalt waren die Schlagworte dieser eingeschworenen Gruppe. Gemeinsam ging man Hausschuhe wechseln, übte Schnürsenkel binden, bearbeitete Problemsituationen, entwarf Wanderspiele und kam sich beim Tischdienst fächerübergreifend nah. Aus Bekanntschaften wurden schnell Freundschaften.
Selbst in die Rolle des Schülers versetzt, erlebten die cleveren 18 eine intensive und sehr lehrreiche Zeit. Durch praktisches Arbeiten erlernten sie schnell, wie man selbstständig einen Wandertag plant, mit sensiblen Schülern umgeht, wie man sie dazu animiert ihre Herbergszimmer sauber zu halten, chaotische Situationen übersteht und Klassenfahrten organisiert.
Mit der Geduld eines Engels weihte Frau Jandausch sanftmütig die munteren Expeditionsteilnehmer in die tiefen Geheimnisse der Schulreiseorganisation ein. Sie belehrte über die rechtlichen Grundlagen und teilte viele erlebte Situationen, sodass die Referendare sich ein gutes Bild von Schulreisen und Wandertagen machen konnten.
Das Highlight war eine gemeinsame Wanderung auf den Kreuzberg. Die lustige Truppe machte sich am Donnerstagmorgen jubelnd und hochmotiviert auf den Weg. Trotz des Wetters ließen sich die netten Referendare nicht abhalten in der süßen Frühlingsluft zu wandern. Vorbei an dominanten Gesteinsformationen, hinweg über weite Wiesen lernten die Teilnehmer die allmächtige Rhön kennen.
Die Zeit am Bauersberg war viel zu schnell vorbei. Neben viel Geselligkeit und Austausch am Abend, wurde das Programm durch Sprecherziehungseinheiten durch Herrn Felix Jandausch unterstützt. Auch durch Frau Ertel, einer Lehrerin aus München, wurde die Theorie durch Berichte aus der Praxis bereichert.
Das Schullandheim Bauersberg bot nicht nur Lernen in einer naturnahen, stressfreien Umgebung, sondern gab auch die Möglichkeit Module wie Geocaching, Papierschöpfen oder Arbeiten im MINT Labor zu erproben.
Es war für alle eine wundervolle Zeit, die nach einer Abschlussbesprechung am Freitag endete.
Mit ihren sonnigen Gemütern und einem frohen Lied auf den Lippen überstimmten die jungen Referendare den Abschiedsschmerz von der naturverbundenen Kulisse und machten sich auf die Heimreise.
Schon Jean- Jaques Rousseau wusste „Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen.“ Durch den Lehrgang am Bauersberg, die große Menge an Materialien und die lehrreichen Stunden mit Frau Christa Jandausch, Herrn Felix Jandausch, Frau Nicole Ertel und Frau Dr. Andrea Schmitt, sind wir Referendare nun in der Lage jede Schulreise zu planen, ob mit Postkusche, Bus oder zu Fuß.
Ein herzliches Dankeschön gilt dem Personenkreis, der uns diese tolle Möglichkeit, den Wanderführer zu absolvieren und eine tolle Zeit auf dem Bauersberg zu erleben, bot.
Ein Beitrag von Stefanie Holzmann, Sabrina Reichel und Christiane Baur (Studienseminar 2016/18, Jack-Steinberger-Gymnasium Bad Kissingen)
Hinweis: Wer sich über die fettgedruckten Adjektive im Text wundert, war sicher nicht beim amüsanten Kennenlernspiel am Bauersberg dabei!
