Schon während der Schulzeit hatte sie ein sechswöchiges Praktikum im Schullandheim am Bauersberg absolviert, das ihr viel Freude bereitete und sie in dem Wunsch, im sozialen Bereich tätig zu sein, bestärkte. „Die Arbeit mit den Jugendlichen hat mir gezeigt, dass ich sie motivieren und ihnen etwas mitgeben kann.“
Die Geschäftsführerin des Schullandheimwerks Unterfranken, Helga Suttner, freute sich, dass für das Schullandheim Bauersberg eine so aktive und engagierte junge Frau für das freiwillige ökologische Jahr gewonnen werden konnte „Wir vom Schullandheimwerk wollen jungen Menschen eine Perspektive geben und die Möglichkeit zur beruflichen Orientierung.“ Gerne werde diese Chance von jungen Menschen angenommen. „Unsere freien Stellen sind jedes Jahr gut zu besetzen“, so Suttner. Regina Kleinhenz wird bis 31. August nächsten Jahres im Schullandheim tätig sein.
Als Leiterin des Studienhauses ist Dr. Andrea Schmitt für die Aufgaben und Betreuung von Regina Kleinhenz zuständig. „Sie ist bei allen Aktionen im Haus mit dabei, wird Gruppen begleiten und betreuen und selbstständig die Module vermitteln“, erklärte sie die Aufgabenfelder. Der Schwerpunkt liege dabei in den Bereichen Fließgewässer, Vulkanismus und Geocaching sowie Waldpädagogik und Waldspiele. Sie werde Projekte mit Schulklassen leiten und viel Freiraum für selbstständiges Gestalten haben. Wenn es die Zeit und Belegung des Schullandheimes Bauersberg erlaube, werde Regina Kleinhenz auch andere Schullandheime besuchen, um die weiteren Partner des Schullandheimwerks kennen zu lernen.
Regina Kleinhenz freut sich auf die kommenden Monate. „Ja, ich freue mich schon auf den Winter. Draußen zu sein und auch bei nicht so guter Witterung die Natur Schülern und Jugendlichen nahe zu bringen.“ Die Projekte und Aktionen, die im Schullandheim angeboten werden, finden bei nahezu jeder Witterung auch im Freien statt. „Kinder dürfen lernen, dass Regen nichts Schlimmes ist und sie Wasser in den Gummistiefeln nicht umbringt“, schmunzelt Kleinhenz. Natürlich werden gesundheitliche Aspekte nicht vernachlässigt. Bei Forst muss niemand in den Bach steigen. Aber ein wenig mehr Mut zum Schmutz, zum Experimentieren und Erleben der Natur wünsche sie so manchem Schüler und Jugendlichen.
„Wir merken sehr stark, aus welchem Umfeld die Schüler kommen. Städtische Kinder und Jugendliche haben oft größere Berührungsängste und kennen vieles nicht, was Kindern vom Land noch selbstverständlich ist.“ So sei sie regelrecht erschrocken gewesen, als ein Kind sich wunderte, dass Haselnüsse tatsächlich am Haselnussbusch in der Natur wachsen. Das Kind habe sie nur aus dem Supermarkt gekannt.
„Die Dorfkinder sind schneller im Bach. Sie haben weniger Überwindung, auch mal nass und kalt zu werden“, berichtete sie von ihren ersten Erfahrungen und Beobachtungen. Kindern und Jugendlichen die Schönheit und Besonderheit der Natur nahe bringen, Berührungsängste abbauen und eine Beziehung zur Umwelt aufzubauen, das möchte sie in den Monaten am Bauersberg umsetzen. Und: „Es soll natürlich auch Spaß machen.“
Marion Eckert
Rhön und Saalepost, 11.11.2017