Kurz vor Schuljahresbeginn gab das bayerische Kultusministerium grünes Licht für die Schullandheimaufenthalte und Klassenfahrten.
Auf diesen Augenblick hatte Claudia Markert, Unterstufenbetreuerin an den Walther-Rathenau-Schulen, sehnlich gewartet. "Es wird höchste Zeit, dass die Kinder wieder soziale Kontakte knüpfen und Klassengemeinschaft erleben können."
Mit neun fünften Klassen von Gymnasium und Realschule, das heißt mit 241 Kindern, 21 Tutoren sowie 20 Lehrkräften, ging es nach einem Jahr Corona-Zwangspause im Oktober über drei Wochen lang in verschiedenen Gruppen auf den Bauersberg in der Rhön.
Auch wenn die anstehenden Testungen und die Hygieneregeln bei manchen für ein mulmiges Gefühl sorgten, warteten die meisten Kinder mit viel Vorfreude und Aufregung auf den Abreisetag, war es doch für die meisten von ihnen die erste mehrtägige Klassenfahrt.
Trotz anfänglicher Unsicherheit fanden sich die Fünftklässler schnell auf dem Gelände des Bauersbergs zurecht und nutzten wie alle Klassen zuvor ausgiebig den großen Hartplatz sowie die Tischtennisplatten und Kicker zum Spielen.
"Der Bauersberg ist gut für Kinder", sagt die zehnjährige Neila, "es gibt viel Platz zum Spielen, die Zimmer sind größer, als ich gedacht habe, und das Essen schmeckt auch." Bei der Essensausgabe mussten alle jedoch Geduld aufbringen, da die Mahlzeiten portionsweise hinter einer Scheibe aus Plexiglas ausgeteilt wurden und nicht, wie sonst üblich, auf die Tische verteilt werden konnten. Auch auf die Tisch- und Spüldienste, die alle Schüler normalerweise während ihres Aufenthalts verrichten, musste verzichtet werden.
Viele Aktionen waren aber möglich, wie die Suche nach Fossilien, das Bauen eines Vulkanpuzzles, Wanderungen bei Tag und in der Nacht sowie die Spieleabende mit den Tutoren, sodass für Heimweh wenig Zeit blieb.
Als bei dem beliebten Spiel "Alle, die" der zehnjährige Linus rief: "Alle, die den Bauersberg toll finden und viel Spaß haben", standen sofort alle Klassenkameraden auf und tauschten die Plätze. "Solche kleinen Erlebnisse motivieren uns Lehrkräfte, trotz aller Anstrengung und Verantwortung wieder mit der eigenen Klasse ins Schullandheim zu fahren", findet nicht nur Klassenleiterin Kirsten Hofmann.
Noch viele Jahre mit den Fünftklässlern vom Rathenau auf den Bauersberg fahren zu können, das wünscht sich Claudia Markert. Sie hofft darauf, dass die Stadt Schweinfurt weiterhin finanzielle Verantwortung für den Bauersberg übernehmen wird.
"Vielleicht ist dann auch eine überdachte Halle drin", schlägt Tutor Timo vor, "damit sich die Kinder auch bei schlechtem Wetter austoben können."
Auf jeden Fall wird der Bauersberg Schülern, Tutoren und Lehrkräften in guter Erinnerung bleiben - wie jedes Jahr.
Von: Claudia Markert ( Unterstufenbetreuerin der Walther-Rathenau-Schulen Schweinfurt)
Mainpost, 15.11.201