Chronik Schullandheim am Bauersberg
Auf dem Gelände des heutigen Schullandheimes wird ein Lager für den Reichsarbeitsdienst(RAD) gebaut, in dem die Arbeiter, die die Hochrhönstraße bauen sollen, untergebracht sind.
Nach Ende des 2. Weltkrieges (nach 1945) gibt es das Arbeitslager nicht mehr. Die Gebäude werden jetzt zur Unterkunft für Flüchtlinge und Ausländer verwendet, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Schließlich werden die alten Gebäude ganz abgerissen.
Das ehemalige RAD- Gelände wurde der Stadt Schweinfurt unentgeltlich als Zeltlagerplatz zur Verfügung gestellt. Es gibt vier einfache Holzbaracken als Gebäude.
Verwaltungs- und Versorgungsgebäude wird renoviert und ausgebaut.
Ab 1953 beginnen Schweinfurter Lehrer sich Gedanken zur „Schullandheimidee“ zu machen, dass bedeutet, sie begannen zu überlegen, ob es so etwas wie eine Woche Unterricht in einer anderen Umgebung- IM SCHULLANDHEIM- für Klassen geben sollte.
Am 22. Mai wird das neu renovierte „Hauptgebäude (heute: Haus Heidelstein)“ eingeweiht. Bis heute hat es sich äußerlich wenig verändert, nur im Innern des Hauses ist noch etliche Male aus- und umgebaut worden. Außerdem ist es zu diesem Zeitpunkt zuerst einmal eine Jugendherberge und noch kein Schullandheim.
Im März kommt eine Schweinfurter Volksschule zum ersten Mal zum Schullandheimaufenthalt ins Schullandheim am Bauersberg.
Ab jetzt kommen jährlich 10- 15 Volksschulen zum Bauersberg für zwei Wochen.
Die Stadt Schweinfurt errichtet am Zeltlagerplatz das sog. Sanitärgebäude; ein Gebäude mit Wasch- und Duschräumen, Toiletten, Krankenzimmer und einem Aufenthaltsraum für kalte und regnerische Tage (später Haus Kreuzberg).
In 50er und 60er Jahren kommen hauptsächlich das Humboldt- und das Olympia- Morata- Gymnasium aus Schweinfurt zum Bauersberg, um hier Skikurse zu machen. Heute kommen die Klassen aus ganz Bayern und den benachbarten Bundesländer, was 1972 beschlossen wurde.
Der Sportplatz wird angelegt.
Die Sanitärgebäude werden umgebaut.
Die bestehenden Gebäude werden ausgebaut und es entstehen neue Gebäude. Der Bauherr ist das Schullandheimwerk Unterfranken e.V. (SWU). Die Stadt Schweinfurt stellt die bestehenden Gebäude und das Grundstück für das Schullandheim zur Verfügung. Im Haus 2 (Haus Kreuzberg) wird der große Schlafsaal zu einzelnen Zimmern umgebaut. Es entsteht das Haus 3 (von vorne herein mit Zimmern, Haus Arnsberg), welches mit Haus 2 in der Aufenthaltshalle verbunden ist.
Am 10. Mai ist das Schullandheim fertig gestellt.
Die Stadt Schweinfurt ist aus finanziellen Gründen bereit, den Betrieb des Schullandheimes an das Schullandheimwerk Unterfranken e.V. (SWU) zu übergeben. Ab jetzt ist es offiziell ein Schullandheim.
Die Vertragspartner Stadt Schweinfurt und das Schullandheimwerk Unterfranken e.V. (SWU) entschließen sich die Häuser am Bauersberg zu renovieren und auch sonst einiges zu ändern. Zum Beispiel wird die Bettenzahl in den Zimmern von 8 auf 4 begrenzt. Zudem werden nun Tische, Stühle und Schränke in die Zimmer gestellt, so dass die Schüler nun in kleinen, ordentlichen und gemütlichen Zimmern ihren Schullandheimaufenthalt verbringen können.
Aus der ehemaligen Heimleiterwohnung entsteht das Studienhaus Geographie/Geologie. Es wird von der „Arbeitsgemeinschaft Geographie“ betreut, in der Lehrer fast aller Schulzweige vertreten sind. Zudem arbeitet die AG eng mit dem Institut für Geographie der Universität Würzburg zusammen. Somit wird am Bauersberg ein Schullandheimaufenthalt mit dem Schwerpunktthemen Geographie und Geologie möglich. Zu diesen Fächern findet man im Studienhaus jede Menge Unterrichtsmaterial.
Am 01.01.1997 wird die Jugendherberge aufgelöst. Das SWU übernimmt den Schullandheimbetrieb mit allen Belastungen. Die Stadt Scheinfurt bleibt Besitzerin der Einrichtung und trägt die Finanzierung für den Bauunterhalt.
Einrichtung der FÖJ-Stelle
Einrichtung der stationären Wasserschule am Schullandheim Bauersberg. Sie ist aus einer Kooperation der Aktion Grundwasserschutz der Regierung von Unterfranken mit dem SWU entstanden. Kinder und Jugendliche werden in Projekten, Experimenten und Forschungsaufträgen für die Bedeutung des Wassers sensibilisiert und lernen mit Wasser achtsam umzugehen.
Einrichtung des MINT-Labors mit dem Ziel der MINT-Förderung zunächst für bayerische Realschulen am Lernort Schullandheim mit MINT-Experten und Schullandheimvertretern. Eine Initiative vom Landeselternverband der bay. Realschulen, dem BSHW und dem Bayer. Staatsministerium für Unterricht und Kultus.
Träger Qualitätssiegel Umweltbildung Bayern und Auszeichnung im Verbund Rhöniversum als „Lernort für Nachhaltige Entwicklung“ durch die UNESCO.
Kündigung des Nutzungsvertrags durch die Stadt Schweinfurt
Auch Coronabedingt kam es zu Verzögerungen, viele Möglichkeiten und Ideen zum Erhalt des Schullandheimes konnten nicht rechtzeitig in die Tat umgesetzt werden. Auch der Kauf des Geländes und der Gebäurde durch das Schullandheimwerk wurde in Erwägung gezogen und aus finanziellen Gründen doch wieder verworfen. Am 29. November 2023 entschied der Oberbürgermeister von Schweinfurt keine Fristverlängerung für eine tragfähige Lösung mehr zu gewähren.
Das Schullandheim Bauersberg wurde deshalb zum 31.12.23 geschlossen und das Personal zum Jahresende entlassen.
Im Dezember geschieht ein Weihnachtswunder. Die Sparkasse Bad Neustadt kauft das Gelände und die Gebäude. Der Betrieb geht weiter und alle waren wieder an Bord!
Seit der Entstehung der ersten Jugendherbergsgebäude im Jahr 1954 wurde der Betrieb 21 Jahre lang von Helmut und Gertrud Becker geleitet.
Als sie 1975 beide in den Ruhestand verabschiedet wurden, übernahmen Hermann und Rosa Broili für vier Jahre (1975-1979) die Leitung des Schullandheimes am Bauersberg.
Danach lösten der Sohn von Helmut Becker, Hans Becker, und seine Frau Liselotte die Broilis ab (1979- Dezember 1997).
Nachdem die Beckers für viele Jahre das Haus am Bauersberg betreuten, stand wieder ein Wechsel in der Heimleitung an. Diesmal (1998) übernahmen Roland Becker, der Sohn von Hans Becker, und dessen Frau Birgitt den Betrieb, den sie auch bis 2006 führten.
Seitdem wird das Schullandheim von Dieter Köstler geleitet, als gute Seele des Hauses.
2007 wurde auch eine feste Stelle als Leitung für das Studienhaus geschaffen, um die Wasserschule am Bauersberg (seit 2008) zu etablieren. Diese Aufgabe wurde zunächst von Nichole Hoffmann für 3 Jahre übernommen.
Als sie die Gelegenheit bekam in Ihrer Heimat (Forchheim) eine Stelle annehmen zu können, wurde sie von Ulrike Emmert abgelöst.
Seit September 2012 untersteht die Leitung des Studienhauses Geographie/Geologie und der Wasserschule von Unterfranken Dr. (rer. nat.) Andrea Schmitt.
2014 wurde dann das MINT-Labor eingerichtet und aufgebaut.