Das 21. Symposium des Schullandheimwerks Unterfranken fand heuer auf dem Bauersberg statt. Dies hatte seinen Grund, denn das Schullandheim Bauersberg habe sich in den letzten Jahren Schritt für Schritt weiter entwickelt, zeigte der Vorsitzende Jochen Heilmann auf und so war der Bauersberg nun schon zum dritten Mal Ziel des Symposiums.

„An den unterfränkischen Schullandheimen werden frühzeitig Strömungen in Gesellschafts-, Umwelt- und Schulpolitik aufgenommen, um didaktisch-methodisch aufbereitete Module für die unterrichtliche Arbeit anzubieten, die durch ehrenamtlich tätige Lehrkräfte in Heimbeiräten oder Arbeitsgemeinschaften entwickelt und in Kooperation mit Fachwissenschaftlern evaluiert werden. Neben dem Gruppenerlebnis im Schullandheim ermöglicht das selbsttätige forschende Tun auch nachhaltigen Lernzuwachs“, so Heilmann in seiner Einführung.

„Mit dem vom Bayerischen Schullandheimwerk überarbeiteten Gütekriterienkatalog heben sich bayerische Schullandheime deutlich von den auf touristisch und rein erlebnishaft ausgerichteten Angeboten zahlreicher Beherbergungshäuser ab.“ Dieser Qualitätsanspruch, den auch das Schullandheim Bauersberg in jeder Hinsicht erfülle, diene dem Sozialministerium, das für die finanzielle Förderung der Schullandheimarbeit zuständig sei, als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für die Bewilligung von Investitionszuschüssen.

Die erfolgreiche Arbeit des Schullandheimwerks sei aber nur möglich mit vielen Verbündeten und Unterstützern. Der Oberbürgermeister der Stadt Schweinfurt, Sebastian Remelé, betonte seine Verantwortung als „Hausherr“ des Schullandheims Bauersberg. Die Stadt Schweinfurt stehe „in Treue fest“ zum Bauersberg.

In Vertretung des Schirmherren, Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, kam Abteilungsdirektor Betram Eidel von der Regierung Unterfranken zum Bauersberg. Er ging in seiner Ansprache auf die Einrichtung der Wasserschule und den verantwortungsvollen Umgang mit der knappen Ressource Grundwasser ein. Ein vergleichsweise wichtiges Thema im wasserarmen Unterfranken. Der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll dankte besonders den Lehrkräften, die Schullandheim-Aufenthalte durchführen. Er freute sich, dass im Landkreis Rhön-Grabfeld mit dem Rhöniversum drei hochwertige Bildungseinrichtungen, die zusammenarbeiten, zur Verfügung stehen.

Gerhard Bless, Vorsitzender des Unterfränkischen Lehrerverbandes, unterstrich die dringende Notwendigkeit von Schullandheim-Aufenthalten, weil nur dort durch praktischen Tun und emotionales Lernen ein Gegengewicht zu der zunehmenden Verkopfung in der Schulbildung möglich sei. Gleichzeitig fänden soziale Prozesse statt, die für eine Bildung der Persönlichkeit sehr wertvoll seien.

Dr. Helga Rolletschek vom Lehrstuhl der Didaktik der Biologie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, führte in ihrem lebendigen und unterhaltsamen Grundsatzreferat die Notwendigkeit von Naturerfahrungen von Anfang an für die gesunde kindliche Entwicklung (mental, sozial, physisch) vor Augen. Eine durchorganisierte Kindheit, Überbetonung von „Gefahren“ und Medienkonsum seien starke Hindernisse. Der wachsenden Naturentfremdung könne auf den Ebenen Stadtplanung, Freizeit, Elternhaus und Schule begegnet werden. Letzteres könne durch Schullandheim-Aufenthalte vermittelt werden.

Eng mit den Geschicken des Bauersbergs und des Schullandheimwerks Unterfranken vertraut sei der Landesvorsitzende des Bayerischen Schullandheimwerkes, Rudolf Suttner. Er befragte in einer Art Podiumsinterview die Fachleute zu ihren Vorstellungen zum Schullandheim Bauersberg. Dr. Andrea Schmitt, die Leiterin Studienhaus, zeigte auf, dass durch die gute Ausstattung und personelle Betreuung die Module sehr häufig in Anspruch genommen werden. In Verbindung mit dem schönen Umfeld habe sogar ein Gymnasium aus Südbayern für mehrere Jahre Aufenthalte am Bauersberg gebucht.

 Von Marion Eckert, Rhön und Saalepost 14.10.2015

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