Die Wasserschule des Schullandheims Bauersberg geht online. Dr. Andrea Schmitt, die Leiterin des Studienhauses, legte für Experimente der Wasserschule einen Actionbound an. Damit stehen zumindest diese Angebote der Wasserschule nicht mehr nur Schulklassen, die im Schullandheim zu Gast sind, zur Verfügung, sondern jedem Interessierten, der sich über die App einwählt. Speziell eingeladen sind Familien und Schüler, um die Experimente zu Hause selbst vorzunehmen.

Für Lehrkräfte sind zugleich fachbezogene Informationen enthalten, die als Lehrmaterial für Schulklassen und Hausaufgaben herangezogen werden können, erläuterte Dr. Schmitt. Aufgrund der Corona-Pandemie sei das Schullandheim zwar nach wie vor geschlossen, doch Schmitt nutzte die Monate, um Module zu überarbeiten und zu aktualisieren sowie bewährte Experimente zu digitalisieren.

Stationäre Wasserschule mit Labor

Johanna Schenk von der "Aktion Grundwasserschutz" der Regierung von Unterfranken ist über die neue Entwicklung am Schullandheim Bauersberg sehr froh. "Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, es kann durch nichts ersetzt werden. Gerade Unterfranken ist von Trockenheit stärker betroffen als andere Regionen in Bayern. Umso wichtiger ist der Schutz des Grundwassers, um Trinkwasser auch für zukünftige Generationen zu erhalten." Die Wasserschule am Bauersberg sei ein wichtiger Bestandteil der im Jahr 2001 von der Regierung von Unterfranken ins Leben gerufenen "Aktion Grundwasserschutz", um neues Denken und Handeln im Alltag zu vermitteln. Seit 2008 verfügt das Schullandheim Bauersberg über die stationäre Wasserschule mit Labor, Fließgewässer, Teich, Wasserkreislauf und der Möglichkeit, jede Menge Experimente rund ums Wasser zu starten.

Andrea Schmitt hat für den Actionbound Experimente ausgewählt, die mit einfachen, normalerweise in jedem Haushalt vorhandenen Dingen aufgebaut werden können. Sie sind von Schülern im Grundschulalter bis zur fünften/sechsten Klasse gedacht, aber auch für jüngere Kinder in Begleitung von Eltern möglich. In der vierten Jahrgangsstufe ist das Thema "Wasser" im Lehrplan vorgesehen und wird in der Mittelschule in der sechsten Klasse noch einmal aufgegriffen.

App speichert die Ergebnisse

Unter anderem werden ein Glas Wasser und eine Pinzette benötigt, um eine Nadel auf dem Wasser schwimmen zu lassen. Im Experiment "Das verzauberte Ei" braucht es noch Salz. Was dann passiert, kann in der App eingetragen werden. Ein immer wieder schönes Experiment ist die Papierblume, die auf dem Wasser aufblüht.

Die ausgewählten Experimente müssen nicht hintereinander vorgenommen werden. Die App speichert die Ergebnisse und weitere Experimente können zu einem späteren Zeitpunkt ausgewählt werden. Gleichzeitig bietet die App eine Challenge an, den Vergleich mit anderen Schülern oder Teilnehmern der Experimente.

Erweiterung der Angebotspalette

Markus Seibel, Geschäftsführer der Schullandheim Hobbach-Bauersberg gGmbH ist froh über diese Erweiterung der Angebotspalette, die in die heutige Zeit passe. Gleichzeitig ist er aber auch überzeugt, dass ein Schullandheimaufenthalt durch nichts ersetzt werden könne. Digitale Angebote wie der Actionbound ermöglichen es aber dem Schullandheim, mit den Lehrern und Schülern in Kontakt zu bleiben. "Es ist ein wichtiges Signal nach außen, dass es uns noch immer gibt", so Seibel. Grundsätzlich sei der eingeschlagene Weg, Experimente auch digital aufzubereiten aber der richtige, um Umweltbildung einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Auch Dr. Schmitt ist überzeugt, dass die praktische Arbeit im Labor und an den Gewässern nicht zu ersetzen sei. Kein noch so gut gemachtes digitales Angebot könne das Gefühl von nassen Socken in Gummistiefeln ersetzen. Gerade in den vergangenen Jahren habe sie verstärkt die Beobachtung gemacht, dass manche Kinder kaum Bezug zur Natur haben, noch nie an einem Bach waren, geschweige denn im Bachwasser unterwegs waren.

Auf der  Internetseite bauersberg.rhoeniversum.de finden sich die Erläuterungen für den Actionbound "Faszination Wasser" unter der Rubrik Aktuelles. Einfach die App Action-Bound herunterladen und den QR-Code scannen. Wichtig: Da die Actionbounds offiziell erst ab 18 sind, sollte das Einverständnis der Eltern eingeholt werden.   

Rhön und Saalepost, 27.04.2021, Marion Eckert

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